Karton Recycling: So nachhaltig ist das Verpackungsmaterial

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Karton Recycling

Kartons begegnen uns im Alltag überall – und das mit gutem Grund, denn das Verpackungsmaterial ist eines der nachhaltigsten, die wir derzeit nutzen. Wir erklären dir alles, was du über die Nachhaltigkeit von Verpackungsmaterialien aus Karton und Pappe wissen musst.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was heißt das eigentlich
  2. Wie nachhaltig ist die Herstellung von Kartonagen?
  3. Karton recyceln: Prozess und Ablauf
  4. Die Vorteile von Versandkartons als Verpackung
  5. enviropack: Versandverpackungen aus Papier und Karton

 

Recycling: Was heißt das eigentlich?

Werden Produkte oder Wertstoffe nach ihrer Nutzung für ihren ursprünglichen Zweck neu eingesetzt, spricht man von Recycling. Dafür durchläuft das Ursprungsprodukt eine kleine Veränderung – oftmals durch ein Schmelzverfahren. Und das ist wichtig, denn die steigenden Mengen an Abfall machen einen effizienten und nachhaltigen Umgang mit unserem Müll absolut notwendig.

Papier, das aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt wird, kann grundsätzlich sehr gut recycelt werden. Ist das verwendete Material aber nass, mit Essensresten kontaminiert oder wurde schon mehrfach wiederverwendet, stößt auch das Recycling der Papierprodukte an seine Grenzen.

Für das Recycling kommen unterschiedliche Papierkategorien infrage:

  • Zeitungspapier
  • Karton
  • weißes Druckpapier

 

Nicht recycelt werden können:

  • Nassfeste Papiere (z.b. To Go Becher): Sie können nicht aufgelöst und damit auch nicht recycelt werden.
  • Imprägnierte oder beschichtete Papiere: (z.b. Thermopapier oder Pizzakartons): Sie können ebenfalls nicht aufgelöst werden und gehören deshalb in den Restmüll.
  • Verschmutzte Papiere: Zu starke Rückstände beeinflussen die Qualität des Recyclingpapiers. Kosmetik- und Taschentücher, Küchenpapier oder Papierservietten oder stark verschmutzte Verpackungen gehören deshalb nicht in den Papiermüll.
  • Tapeten: Tapetenfasern sind nicht für die Herstellung von Recyclingpapier geeignet.
  • Getränkekartons: Getränkekartons gehören zu den sogenannten Verbundstoffen und müssen deshalb im gelben Sack entsorgt werden.
  • Fotos: Fotos bestehen ebenfalls aus beschichtetem Papier und können deshalb nicht aufgelöst werden.

Karton die nicht recyelt werden können

Wie nachhaltig ist die Herstellung von Kartonagen?

Wellpappe ist ein reines Naturprodukt, es wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Mit 80% besteht der Großteil der Kartonagen bereits aus recycelten Kartons, Recyclingpapier oder gebrauchter Wellpappe. Die restlichen 20% eines Kartons bestehen aus sogenannten Frischfasern. Sie wird aus Bruch- und Durchforstungsholz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern hergestellt. Das heißt: Für die frischen Papierfasern wird lediglich Holz verwendet, das sonst als Abfallprodukt entsorgt worden wäre. Dazu kommt: Vollpappe kann beispielsweise fast komplett aus dem Sekundärrohstoff Altpapier hergestellt werden.

Wer sicher gehen möchte, dass die gekauften Kartonagen auch wirklich umweltfreundlich produziert wurden, sollte auf folgende Punkte achten:

  • Gibt es ein FSC-Siegel, das nachhaltige Waldwirtschaft garantiert?
  • Wie hoch ist der Recyclinganteil des Kartons?

Karton Recyceling Anteil


 

Karton recyceln: Prozess und Ablauf

Dank eines guten Abfallsystems ist die Wellpappe in Deutschland eine sogenannte Kreislaufverpackung. Weil sie eine sogenannte Einstoffverpackung ist, also nur aus einem Rohstoff besteht, kann sie ganz einfach sortenrein und fast vollständig recycelt werden. Der Wohl größte Vorteil: Durch das Recycling können im Vergleich zur Herstsellung von „neuem“ Papier etwa 50% Energie und 15 bis 30% Wasser gespart werden.

Die Rückführung in den Stoffkreislauf erfolgt in fünf Schritten:

  1. Sammeln: Gebrauchte Verpackungen müssen separat gesammelt werden, sei es durch Mülltrennung zu Hause oder durch spezialisierte Recyclingeinrichtungen. Nur so können die Materialien korrekt erfasst werden.
  2. Sortieren: In Recyclinganlagen werden die gesammelten Verpackungen sortiert, um sicherzustellen, dass sie in die richtigen Recyclingströme gelangen. Nur so wird eine effiziente Verarbeitung und Wiederverwendung überhaupt möglich. Die braunen Fasern von Kartons können beispielsweise nicht für weißes Druckerpapier verwendet werden. Dunklere Papiersorten werden deshalb eher zur Herstellung von Kartonagen verwendet,
  3. Aufbereiten: Die sortierten Materialien werden gereinigt und aufbereitet, um Verunreinigungen zu entfernen und so ein qualitativ hochwertiges Recyclingmaterial zu erhalten. Mit Sieben werden papierfremde Bestandteile entfernt, zum Beispiel kleinere Plastikstücke, Heftnadeln oder Büroklammern. So wird sichergestellt, dass die neuen Produkte alle notwendigen Standards einhalten. Wichtig: Wurden Papierfasern schon mehrmals recycelt, verringert sich auch deren Qualität – sie können irgendwann nicht mehr wiederverwendet werden. Doch bei Papierfasern ist das kein Problem, sie werden dann schlichtweg kompostiert oder für die thermische Energiegewinnung eingesetzt.
  4. Recyceln: Der eigentliche Recyclingprozess verwandelt die aufbereiteten Materialien in neue Produkte. Dabei wird beispielsweise aus Altpapier neues Verpackungsmaterial hergestellt. Dafür wird das übrig gebliebene Papier zerkleinert. Das reduziert in erster Linie den Bedarf an neuen Rohstoffen und trägt dadurch zum Umweltschutz bei.
    • Das Deinking-Verfahren: Im Deinking-Verfahren wird Druckerfarbe entfernt. Dafür werden die Papierschnipsel mit Wasser vermengt und anschließend mit Natronlaugen und Tensiden mehrfach gereinigt. Die Farbteilchen werden so herausgefiltert und anschließend abgetragen. Bestenfalls lassen Sie Ihre Kartons nicht bedrucken, um diesen Schritt zu sparen.
    • Das Bleichen: Für helles Papier wird der Faserbrei mit Sauerstoff oder Wasserstoffperoxid gebleicht. Besser wäre es aber, aus Umweltgründen auf das Bleichen und die dabei eingesetzten Chemikalien zu verzichten.
    • Das Trocknen: Der Papierbrei wird auf Bahnen getrocknet.
  5. Neue Produkte: Das recycelte Material wird schließlich in neuen Verpackungen oder anderen Produkten verwendet – der Stoffkreislauf ist geschlossen.

5 Schritte zur Rückführung in den Stoffkreislauf von Karton und Pappe für die Herstellung neuer Kartons

 

Die Vorteile von Versandkartons als Verpackung

Nicht nur die hohe Recyclingfähigkeit der Kartons macht sie zu einer wertvollen Verpackung für Verbraucher – es gibt noch weitere Faktoren, die sie zu einem wahren Allroundtalent machen:

  • Der Klebstoff der in Kartonagen verarbeitet wird, besteht zum Großteil aus nachhaltigen und nachwachsenden Naturprodukten wie Mais, Kartoffeln oder Weizen.
  • Wellpappe ist biologisch abbaubar und könnte theoretisch auch im heimischen Kompost entsorgt werden.
  • Kartons aus Wellpappe sind sehr stabil und haben eine hohe Tragkraft.
  • Produkte werden effizient vor Druck geschützt, Stöße werden abgefangen.

Wellpappe gibt es in verschiedenen Stärken:

  • A-Welle: 4,0 bis 5,0 mm
  • B-Welle: 2,2 bis 3,1 mm
  • C-Welle: 3,1 bis 4,0 mm
  • D-Welle: 1,9 bis 2,2 mm
  • E-Welle: 1,0 bis 1,9 mm
  • F-Welle: 0,6 bis 1,0 mm

Die Stärke eines Kartons ergibt sich aus der Anzahl und Höhe der Wellen.

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Zuletzt aktualisiert am 15. März 2024 von Enviro Pack