Plastikfreie Verpackung: Welches Verpackungsmaterial ist wirklich umweltfreundlich?

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Plastikfreie Verpackungen aufgestapelt

Inhaltsverzeichnis:

  1. Warum wir auf Plastik verzichten sollten
  2. Weniger Verpackung, mehr Umweltschutz?
  3. Wann ist eine Verpackung wirklich umweltfreundlich?
  4. Umweltfreundliche Alternativen zu Plastik im Vergleich
  5. Nachhaltiges Füllmaterial und Klebeband
  6. Garantiert umweltfreundlich: Zertifizierungen und Labels
  7. Nachhaltig verpacken – mit enviropack

Häufige Fragen und Antworten zu umweltfreundlicher Verpackung:

Welche Verpackung ist am umweltfreundlichsten?

Eine objektiv “umweltfreundliche” Verpackung gibt es nicht. Grund dafür ist, dass sich verschiedene Nachhaltigkeitsziele oft überschneiden. Grundsätzlich gilt aber: Material aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz gehören zu den umweltfreundlichsten Verpackungen.

Warum ist Plastik umweltschädlich?

Plastik belastet schon in der Herstellung die Umwelt – durch die Förderung fossiler Brennstoffe und die dadurch entstehenden Treibhausgase. Dazu kommt: Plastik baut sich kaum ab und landet dann als Mikroplastik in unserer Umwelt.

Wann ist eine Verpackung nachhaltig?

Eine Verpackung ist im Grunde umweltfreundlich, wenn sie möglichst viele der folgenden Kriterien nachhaltig erfüllt: Kompostierbarkeit, Materialeigenschaften, biologische Abbaubarkeit, Ökotoxizität.

Warum wir auf Plastik verzichten sollten

Plastik hat in den vergangenen Jahren zunehmend berechtigte Kritik erfahren. Denn Kunststoff belastet unsere Umwelt in vielerlei Hinsicht – und das beginnt schon bei der Herstellung: Plastik wird aus fossilen Brennstoffen hergestellt, deren Förderung und die nötige Verarbeitung setzt schädliche Treibhausgase frei. Der durch einen Destillationsprozess hergestellte Kunststoff ist chemisch sehr stabil und zersetzt sich deshalb erst sehr spät – zunächst zerfällt er lediglich in winzige Teilchen, das sogenannte Mikroplastik. Gelangt Plastik als wilder Müll in unsere Umwelt, dauert der Zerfall viele Jahrzehnte. Eine Plastikflasche zersetzt sich schätzungsweise erst nach mehreren Jahrhunderten. Nur das Verbrennen des Kunststoffs sorgt dafür, dass er sich schneller zersetzt.

Aber kann Plastik nicht recycelt werden? Tatsächlich kommt das sehr auf die Art des Kunststoffes an – und auf den Erdölpreis. Denn bei niedrigen Preisen ist es mitunter günstiger, die alten Verpackungen zu verbrennen und neue herzustellen. Fast zwei Drittel der Kunststoffabfälle sind Verpackungen – ein Grund mehr, auf umweltfreundlichere Alternativen umzusteigen.

Warum auf Plastik verzichten?

Weniger Verpackung, mehr Umweltschutz?

Rund 78 Kilogramm Verpackungsmüll produziert jeder einzelne von uns jedes Jahr. In erster Linie umweltfreundlich wäre also der Verzicht auf Verpackungen an sich. Denn nur unverzichtbare Verpackungen haben überhaupt das Potential, umweltfreundlich zu sein. Klar ist aber auch: Viele Produkte sind auf eine Verpackung angewiesen, in manchen Fällen ist sie sogar vorgeschrieben.
Wichtig ist aber:

  • Übermäßigen Kopfraum und unnötige Umverpackungen vermeiden
  • Auf unnötige Einwegverpackungen verzichten
  • Zeit für Innovation: Durch Neugestaltung alter Produkte kann mitunter auch Verpackung eingespart werden

Wann ist eine Verpackung wirklich umweltfreundlich?

Wann genau eine Verpackung wirklich nachhaltig ist, kann nicht genau festgelegt werden. Denn teilweise lassen sich nicht alle Nachhaltigkeitsziele vereinen: Eine Mehrwegflasche schont beispielsweise Ressourcen, wird aber mehrere hundert Kilometer transportiert. Verpackungsmaterial aus Pappe besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und lässt sich gut recyceln – wird sie aber beschichtet, kann der Verbund mitunter gar nicht mehr verwertet werden. Genaue Kriterien für Nachhaltigkeit gibt es also nicht, gerade im Verpackungsbereich ist dieses Thema außerdem besonders komplex.
Trotzdem gibt es ein paar Faktoren, die die Nachhaltigkeit einer Verpackung beeinflussen:

  • Material- und Energiereduktion
  • Einsatz von Rezyklat
  • Nachwachsende Rohstoffe
  • Kompostierbare Materialien
  • Kunststoffersatz / Einsatz alternativer Materialien
  • Hohe Recyclingfähigkeit

Umweltfreundliche Alternativen zu Plastik im Vergleich

Holz (Papier & Karton)

Holzbasierte Verpackungsmaterialien wie Papier und Karton gelten als nachhaltig, wenn sie aus FSC- oder PEFC-zertifizierten Quellen stammen. Diese Zertifizierungen garantieren eine verantwortungsvolle Forstwirtschaft und den Schutz der Wälder. Die Recyclingfähigkeit von Papier und Karton ermöglicht zudem eine Wiederverwendung der Rohstoffe, was ihren ökologischen Fußabdruck weiter reduziert. Insgesamt ist Holz eine nachhaltige Wahl für Verpackungen, wenn es aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt und der Recyclingprozess optimiert wird.

Gras

Grasbasierte Verpackungsmaterialien sind eine vielversprechende nachhaltige Alternative. Gras wächst schnell und benötigt im Vergleich zu Bäumen weniger Ressourcen wie Wasser und Dünger. Daher können Grasverpackungen eine geringere Umweltbelastung haben. Allerdings sind sie noch nicht so weit verbreitet wie andere Materialien, ihre Gesamtökobilanz hängt auch von den genauen Herstellungsprozessen ab. Als schnell nachwachsender Rohstoff haben sie allerdings definitiv Potenzial.

Pflanzenstärke

Verpackungsmaterialien auf Basis von Pflanzenstärke, wie beispielsweise PLA (Polylactid), sind biologisch abbaubar und werden häufig aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke hergestellt. Sie sind eine vielversprechende Alternative zu herkömmlichen Kunststoffen, die nicht biologisch abbaubar sind. Allerdings fordert die Herstellung von PLA immer noch Energie und Ressourcen ein. Die Kompostierbarkeit von Pflanzenstärke-Verpackungen ist eine gute Alternative, sofern eine adäquate Kompostierungsinfrastruktur vorhanden ist.

rPET

rPET ist recyceltes PET-Material und entsteht durch die Wiederverwertung von PET-Flaschen und anderen Kunststoffabfällen. Der Vorteil: die Verwendung von Neuplastik wird reduziert, Ressourcen werden einspart und Abfall reduziert. Durch den geschlossenen Kreislauf von recyceltem PET kann der CO2-Ausstoß im Vergleich zur Herstellung von neuem PET erheblich reduziert werden.

Zellglas

Zellglas, auch bekannt als Cellophan, ist eine transparente, biologisch abbaubare Folie, die aus Pflanzenzellulose hergestellt wird. Weil Zellglas biologisch abbaubar ist, kann es in geeigneten Umgebungen relativ leicht zersetzt werden. Wichtig ist aber die ordnungsgemäße Entsorgung.

Hanf

Hanffasern werden zunehmend als nachhaltiges Verpackungsmaterial erforscht und verwendet. Hanf wächst schnell und benötigt im Allgemeinen keine Pestizide oder chemische Düngemittel. Die Verwendung von Hanf als Verpackungsmaterial könnte somit potenziell die Umweltbelastung verringern. Allerdings hängt die Nachhaltigkeit auch davon ab, wie ressourcenschonend und umweltfreundlich der Anbau und die Verarbeitung erfolgen.

Umweltfreundliche Alternativen

Nachhaltiges Füllmaterial und Klebeband

Nicht nur bei der Verpackung selbst, auch beim Klebeband und Füllmaterial gibt es Verbesserungsbedarf in Sachen Umweltschutz. Doch welche Alternativen sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch praktisch? Und wann sind Klebeband und Füllmaterial überhaupt nachhaltig?

Kriterien für umweltfreundliches Klebeband

Die Innovationen im Bereich nachhaltige Verpackung entwickeln sich stets weiter. Derzeit können wir auf drei Alternativen zum klassischen Klebeband zurückgreifen:

Klebeband aus Polypropylen:

Es besteht aus Kunststoff ohne schädliche Weichmacher und kann im gelben Müll entsorgt werden. Noch nachhaltiger wird das Klebeband, wenn es aus bereits recyceltem PP hergestellt wird.

PLA (Polyacit Acid) – oder auch Polymilchsäure:

Hier wird ein Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen wie Maisstärke verwendet. Klebeband aus diesem Material ist unter bestimmten Voraussetzungen biologisch abbaubar. Auch dieses Band sollte aber im gelben Sack entsorgt werden.

Papierklebeband:

Die wohl umweltfreundlichste Lösung bisher. Papierklebeband wird aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und lässt sich deshalb im Altpapier entsorgen. Es kann also fachgerecht recycelt werden, ohne dass es vorher vom Paket getrennt wurde.

Wirklich nachhaltig ist ein Klebeband aber eigentlich erst, wenn es die folgenden Kriterien erfüllt:

  • Kompostierbarkeit
  • Materialeigenschaften
  • biologische Abbaubarkeit
  • Ökotoxizität

Als nachhaltiges Klebematerial hat sich Naturkautschuk, auch Latex genannt, bewährt. Dabei handelt es sich um den Milchsaft des Kautschukbaums, dem später noch Kunstharz beigemischt wird. Dieses Klebematerial ist nicht nur besonders umweltfreundlich, es lässt sich auch noch besonders leise, gleichmäßig und leicht abrollen.

Nachhaltiges Füllmaterial: Fünf Alternativen

In fast jedem Paket befindet sich auch Füllmaterial. Klar, unser Paket soll ja auch sicher beim Empfänger ankommen. Häufig fallen uns beim Öffnen der Verpackung deshalb Luftpolsterfolie, Styropor, Verpackungschips oder PE Schaumfolie ins Auge. Auch dafür gibt es allerdings längst umweltfreundlichere Alternativen – die unsere Pakete mindestens genauso gut schützen.

1. Verpackungschips aus Maisstärke:

Sie sind zu 100% biologisch abbaubar und deshalb eine der umweltfreundlichsten Alternativen. Sie sind außerdem sehr formstabil und polstern zuverlässig.

2. Hanfvliese:

Die ökologische Alternative für Thermoverpackungen. Sie haben eine ähnliche Isolierwirkung wie EPS und können mehrmals wiederverwendet werden. Außerdem wächst Hanf sehr schnell, benötigt keinen Dünger und kann nahezu zu 100% weiterverwendet werden.

3. Holzwolle:

Holzwolle gilt als die wohl umweltfreundlichste Verpackung überhaupt, denn sie besteht zu 100% aus unbehandeltem Holz. Außerdem macht Holzwolle auch optisch einiges her – und ist deshalb auch für hochwertige Verpackungen optimal geeignet.

4. Wellpappe:

Wellpappe ist in verschiedensten Ausführungen erhältlich, polstert besonders gut und hält die Ware stabil im Paket. Auch als Trennmaterial eignet sie sich hervorragend.

5. Schrenzpapier:

Schrenzpapier wird aus 100% Altpapier hergestellt und ist deshalb die perfekte Alternative zur Luftpolsterfolie. Es schützt die Ware zuverlässig, ist relativ saugfähig und gleichzeitig sehr günstig.

Nachhaltiges Füllmaterial

Garantiert umweltfreundlich: Zertifizierungen und Labels

Die schiere Masse an vermeintlich umweltfreundlichen Produkten, mit denen zahlreiche Unternehmen werden, kann überfordern. Wer Orientierung sucht, kann sich an Labels und Umweltzeichen halten.

FSC

Das FSC-Label ist ein international anerkanntes Zertifizierungssystem für nachhaltige Forstwirtschaft. Es zeigt an, dass die Holzfasern, die in der Verpackung verwendet wurden, aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stammen. Das FSC-System fördert Umweltschutz, soziale Verantwortung und wirtschaftliche Nachhaltigkeit im Forstsektor.

Made in Germany

„Made in Germany“ ist eine Herkunftsbezeichnung für Produkte, die – Überraschung – in Deutschland hergestellt wurden. In Bezug auf nachhaltige Verpackungen bedeutet das, dass die Verpackung unter Einhaltung von deutschen Umweltstandards und Gesetzen produziert wurde.

PEFC

Das PEFC-Label ist ein weiteres Zertifizierungssystem für nachhaltige Forstwirtschaft. Es bestätigt, dass die Holzfasern in der Verpackung aus Wäldern stammen, die nach strengen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Standards bewirtschaftet werden. PEFC ist international anerkannt und setzt sich für den Schutz der Wälder und die Erhaltung der Artenvielfalt ein.

Blauer Engel

Der Blaue Engel ist ein bekanntes Umweltzeichen in Deutschland, das Produkten verliehen wird, die besonders umweltfreundlich sind. In Bezug auf Verpackungen bedeutet das Blaue-Engel-Label, dass das Material hohe Umweltstandards erfüllt, beispielsweise durch Recyclingmaterialien, ressourcenschonende Herstellung und geringe Umweltbelastung.

Nachhaltig verpacken – mit enviropack

Produktschutz und Nachhaltigkeit vereinen – mit enviropack wird das möglich. Wir wissen, dass Nachhaltigkeit nicht nur eine Option, sondern unsere Verantwortung ist. Deshalb stehen wir Ihnen gerne mit unserer Expertise zur Seite, wenn es um nachhaltige Verpackungen für Ihre Produkte geht. Lassen Sie uns Verpackungen ein Stückchen grüner machen – Für Sie, für Ihre Kunden, für unsere Umwelt.
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Zuletzt aktualisiert am 15. März 2024 von Levana Brusius