Welche Möglichkeiten gibt es um Klebereste effektiv zu entfernen?

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klebereste effektiv entfernen

Auf vielen Paketen, Geschenkverpackungen oder anderen Gegenständen sind oft noch Klebereste von Etiketten vorzufinden. Diese Klebereste restlos zu entfernen, ist je nach Haftung gar nicht so leicht. Die Haftung hängt im Wesentlichen von drei unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen wird sie natürlich durch die Stärke und Art des verwendeten Klebstoffes beeinflusst. Die Eigenschaften des Klebers zu kennen ist wichtig, um die richtige Methode zum Entfernen der Klebereste herauszufinden. Schmelzklebstoffe lösen sich zum Beispiel schnell ab, wenn Sie diese erwärmen. Darüber hinaus gibt es Klebereste, welche eher mit Fett, Alkohol oder Wasser entfernt werden können. Bevor Sie Kleberesten also mit einem Kartonmesser zu Leibe rücken wollen, sollten Sie vielleicht erst unsere im Folgenden genannten Tipps anwenden.

Zum anderen wirkt die Beschaffenheit des Untergrundes auf die Intensität des Klebstoffes ein. So haben Etiketten auf glatten Materialien einen deutlich größeren Halt als auf rauen Objekten. Demnach stellt es sich beispielsweise als schwieriger heraus Klebereste von Glas oder Metall zu entfernen als es etwa beim Holz der Fall wäre. Schließlich wird die Haftkraft noch durch das Material des Etikettes oder Aufklebers beeinflusst. Kunststoffetiketten lassen sich in der Regel besser von Oberflächen abziehen als Aufkleber aus Papier, da sie nicht so leicht einreißen, wie Papier. Insgesamt lässt sich also konstatieren, dass sich je nach Oberflächenstruktur von Etikett und Untergrund sowie je nach Zusammensetzung des Klebstoffes verschiedene Probleme herauskristallisieren, auf die es unterschiedlich zu reagieren gilt.

Klebereste von saugfähigen Produkten entfernen

Klebereste entfernen mit Föhn

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Bei saugfähigen Produkten beziehungsweise Oberflächen empfiehlt es sich das Etikett mit einer starken Wärme oder Kälte zu behandeln. Um etwaige Klebereste zum Beispiel von Pappe oder Papier entfernen zu können, hilft der Einsatz von Wärme. Ein Bügeleisen (Einstellung Baumwolle) oder ein Föhn verkörpern in diesem Zusammenhang geeignete Hilfsmittel. Wenn Sie nun das Etikett eine Zeit lang der Wärmewirkung aussetzen, wird der Klebstoff weich und der Aufkleber lässt sich gut von dem Karton herunterholen. Für das Entfernen von Kleberesten bei Kunststoff kann der entgegengesetzte Ansatz zur gerade erwähnten Hitzewirkung Anwendung finden. Nicht selten lösen sich Etiketten von Folien oder anderen Kunststoffbeschichtungen ab, sofern sie ein paar Stunden im Tiefkühlschrank verbracht haben.

Klebereste von nicht saugfähigen Materialien entfernen

Sollten Sie dagegen Klebereste von nicht saugenden Materialien, wie Glas, Fließen oder Metall, entfernen wollen, dann raten wir Ihnen zum Gebrauch von fetthaltigen Produkten oder gegebenenfalls auch direkt zum Einsatz von Öl. Fetthaltige Substanzen wie etwa Butter, Margarine, Seife, Speiseöl oder Orangenöl (Orangenreiniger) unterbinden die Verknüpfung zwischen Klebstoff und Untergrund. Dafür tragen Sie die jeweilige Substanz einfach auf das Etikett auf, warten anschließend wenige Minuten, und kurz darauf lässt sich der Aufkleber inklusive Klebereste bereits gut vom Material entfernen. Zum Schluss müssen Sie nur noch etwas sauber machen.

Weitere Alternativen zum Entfernen von Kleberesten

Eine weitere Alternative für das Entfernen von Kleberesten stellt das Reinigungsbenzin (Waschbenzin) dar. Dieses erhalten Sie in Drogerien, Baumärkten und Apotheken. Das Reinigungsbenzin wirkt rasch, sodass die gelösten Klebereste unmittelbar nach dem Auftragen von Ihnen abgewaschen und entfernt werden können. Neben Reinigungsbenzin reicht in den meisten Fällen auch warmes Wasser und Spülmittel aus, um ein Etikett von Gläsern oder dem Porzellangeschirr abzubekommen. Des Weiteren erweist sich bisweilen Zitronensäure als äußerst nützlich gegen die lästigen Kleberückstände. Auf säureunempfindlichen Oberflächen besteht durch das Einreiben von Zitronensäure eine gute Chance, die Klebereste gänzlich entfernen zu können.

Als zwei unkonventionelle Hilfsmittel, die hin und wieder beim Entfernen von Kleberesten eine Rolle spielen, gelten derweil eher das Klebeband und der Radiergummi. Beide Gegenstände stehen jedoch für einen simplen Weg mit dem Problem fertigzuwerden. Die Idee hinter dem Klebeband ist, dass ein Stück von diesem fest an das Etikett angebracht wird und im Anschluss samt jenem abgezogen wird.  Der Radiergummi betritt hingegen erst nach dem Abziehen des Etikettes die Bühne. Falls der Aufkleber samt Klebereste nicht in einem Stück entfernt werden konnte, können Sie mit dem Radiergummi die übrig gebliebenen Bestandteile wegradieren. Wenn Sie aber Vorbehalte gegenüber Hausmitteln oder anderen kreativen Einfällen hegen, dann haben Sie natürlich ebenso die Möglichkeit auf einen professionellen Etikettenlöser zu setzen.

Bei einem professionellen Etikettenlöser (auch Klebstoffentferner genannt) handelt es sich um ein spezielles Reinigungsmittel, welches die Klebereste rückstandslos vom entsprechenden Untergrund entfernt. Auf dem Markt existiert eine ganze Palette an verschiedenen Klebstoffentfernern. Es gibt sie sowohl als Sprayflasche als auch in Stiftform. Die Anwendung des Etikettenlösers ist denkbar leicht: Sie sprühen ein wenig davon auf die betroffene Stelle und lassen es für kurze Zeit einwirken.

Im Vorfeld sollten Sie sich aber immer sorgfältig die Beschreibung auf dem Etikettenlöser durchlesen. Denn nicht jeder Klebstoffentferner darf auf jedem Material benutzt werden. Außerdem gilt es während der Verwendung auf den Sicherheitsaspekt zu achten. Beim Entfernen der Klebereste müssen Sie stets für eine gute Durchlüftung Sorge tragen. Alternativ können Sie die Behandlung auch draußen durchführen. Zusätzlich zum Etikettenentferner werden im Handel ebenfalls spezifische Etikettenschaber angeboten. Diese sind mit breiten Metallklingen bestückt, mit welchen sich die Etiketten sowie Klebereste zügig abschaben lassen. In jenem Kontext ist bei empfindlichen Flächen allerdings Vorsicht geboten.

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Zuletzt aktualisiert am 22. März 2023 von Tizian Verheul

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